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Unilever in Deutschland
1995 bekam ich von der Landesleitung der Deutschen Unilever GmbH den Auftrag, eine Geschichte der deutschen Unilever-Gruppe zu recherchieren und zu schreiben. Das war durchaus herausfordernd, weil es weder ein Archiv gab noch eine internationale Unilever-Geschichtsschreibung, die einen Rahmen der besonders interessanten Zeit 1933 bis 1945 hätte stecken können. Es blieb nichts anderes übrig, als auf Basis von Dokumenten, Zeitzeugnissen, Monografien, firmeninternen Unterlagen und der allgemeinen Geschichtsschreibung ein völlig eigenständiges Manuskript zu entwickeln. Das sollte auch nach meinem Ausscheiden (1999) aus dem Unternehmen immer wieder um Zeiträume ergänzt werden. Es entstand ein Werk von 350 Seiten, das es nie zum selbständigen Buch mit Unilever als Herausgeber brachte, sondern als Steinbruch für andere Projekte dienen musste.

Ich wurde aber nach dem Typoskript gefragt; eher widerstrebend, um ehrlich zu sein, machte ich mich daran, die zurückliegende Arbeit für den Druck vorzubereiten. Von der Unilever Deutschland GmbH erhielt ich 2018 die Nutzungsrechte, und biete die Arbeit jetzt als „Book on Demand“ an. Wer – nach Durchsicht des Inhaltsverzeichnisses – daran Interesse hat, möge mir schreiben (Postadresse siehe http://www.woebbeking.de/contact.html ). Doppelseitig gedruckt, mit weißem Hardcover und Leseband, kostet das Buch 22 € + 5 € Versand. Bitte schicken sie das Geld per PayPal an meine Email-Adresse woebbeking@t-online.de, und vergessen Sie Ihre Postanschrift nicht! SEDruck schickt binnen weniger Tage das Buch direkt an Sie; ich rechne mit SEDruck ab.

Um einen Eindruck zu geben, was Sie da erstehen, hier das Inhaltsverzeichnis zum Download: Unilever in Deutschland Vorspann und Inhalt.pdf


Unilever in Nazi-Deutschland
Als ich das Thema zu recherchieren suchte, gab es zunächst sehr wenige Informationen. In einer kleinen Sammlung der Volkswirtschaftlichen Abteilung fielen mir historische Kopien eines Briefes auf – des Briefes, den Hitler am 26. Oktober 1933 seinen Wirtschaftsminister Schmitt zugunsten der Unilever-Geschäfte in Deutschland hat schreiben lassen. Die ganze Geschichte dazu findet sich in Kapitel 24, bei der Recherche stieß ich auf die Lebenserinnerungen von Paul Rijkens. Ein halbes Jahr zuvor war auf Basis des „Gesetzes zur Behebung der Not von Volk und Reich“ vom 23. März 1933 Unilevers wichtigstes Geschäft, die Margarine, auf 50 % der letzten Werte des Vorjahres kontingentiert worden und damit der Verbleib des Konzerns in Deutschland in Frage gestellt. Dessen weitere Geschäfte, Aufkäufe jüdischer Firmen, die Hilfe für die jüdischen Angestellten, die Beschäftigung von Zwangsarbeitern bis hin zur Verwicklung mehrerer Manager in den Widerstand sind Themen der gut 120 Seiten in Abschnitt III des Buches. Ich hatte noch die Chance, eine Reihe von Zeitzeugen zu befragen, und ihre Aussagen mit Dokumenten insbesondere aus den Fabriken zu vergleichen.


Unilever nach dem II. Weltkrieg
Aus deutscher Sicht ist das Ergehen der Werke jenseits des Eisernen Vorhangs von besonderem Interesse. Unilevers Produkte waren (und sind) Bestandteile der täglichen Ernährung und Pflege, man konnte Produktionsstätten nicht einfach schließen. Dazu gehörten sie einem Konzern, dessen Heimatländer während des II. Weltkriegs mit der russischen Besatzungsmacht verbündet waren. Weil nicht überliefert ist, dass Unilever-Angestellte nach 1945 aus den wenigen ostzonalen Werken heraus verhaftet und in Lager gesperrt wurden, sind die Vorgänge wie die Zeugnisse der Betroffenen eher kurios, so ernst ihnen damals auch zumute war. Das gilt ebenso für die Bemühungen nach 1990, als der Konzern alte Besitzansprüche geltend machte, ohne wichtige Interessen betroffener DDR-Bürger verletzen zu wollen. - Ganz anders war die Situation in der von Deutschland besetzten Tschechoslowakei; auch hier gab es Firmen, die zur Gruppe gehörten. Zum Schreiben des Buches gehörte herauszufinden, warum hier alles so blutig endete.


Unilevers Geschäfte
Ich habe mich bemüht, einen Eindruck von der Bedeutung der Unilever-Gruppe für das Leben der Menschen in den fraglichen 120 Jahren in Deutschland zu geben. Das ist für den Leser mal mehr, mal weniger spannend – und hängt sicher auch davon ab, ob er selbst beim Konzern beschäftigt war. Unser Leben hat sich grundsätzlich gewandelt. Den Abstand zeigt z.B., dass vor 90 Jahren der Margarinepreis ein Politikum war, das Reichstagsausschüsse beschäftigte. Und doch gibt es Konstanten. Ich freue mich, wenn Leser diese zu entdecken suchen.
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