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"Dow Cup", ein Saalflugmodell für Schulwettbewerbe
Dow Cup Bauanleitung.pdf
Dow Cup Bauplan.pdf
Deckenkratzer für Schul-Turnhallen

Für einen Schulwettbewerb in Stade, von der örtlichen Niederlassung des Chemiekonzerns Dow Chemicals unterstützt, war ein einfaches, frei fliegendes Saalflugmodell zu entwickeln, das auch von Nicht-Modellfliegern gebaut und geflogen werden kann.

Das Ergebnis von einem guten Dutzend Versuchsmodellen, die immer wieder verworfen oder verbessert werden mussten, ist jetzt der "Dow Cup". Das Modell entspricht der nationalen Modellflugklasse TH 30 (Turnhallenmodelle mit 30 cm Spannweite) und besteht aus "nur" 28 Teilen mit 30 Klebestellen. Dabei gehen allenfalls der Rumpfstab und die Lager für Propeller und Gummimotor mit einem geometrisch komplexen Propellerholm über die Fähigkeiten von wenig erfahrenen Modellbauern hinaus. Ein Experte benötigt dafür aber nur Minuten - auch das Dow Cup-Projekt lebt von der Zusammenarbeit der Schulen mit Modellflugvereinen bzw. deren Mitgliedern, die dieses Teil fertigen und zur Verfügung stellen.
Auffälligstes Merkmal des "Dow Cup" sind senkrechte Winglets, die die sonst übliche V-Form des Flügels sowie das Seitenleitwerk ersetzen. Schon andere erfolgreiche Modelle nutzten diese einfache Geometrie der Tragflächen: Zu bauen sind nur Rechtecke, die sich einfach aufbauen und bespannen lassen und ohne Flügelknicke auskommen. Die Winglets werden senkrecht an die Auβenrippen der fertig bespannten Tragflächen geleimt, das ist alles. Dass sie die für Freiflugmodelle unerlässliche, stabilisierende Wirkung um die Längsachse haben, zeigte Sigurd Isacson aus Schweden bereits 1944 mit seinem Segelflugmodell "Sunnanvind". Heute gibt es kaum ein manntragendes Flugzeug, das auf diesen Komfort verzichten möchte, wobei hauptsächlich mit vermindertem induzierten Widerstand und entsprechender Leistungssteigerung argumentiert wird.

Jedenfalls bewährt sich die Flügelform auch bei 2 Gramm-Modellen im Saalflug und vereinfacht den Bau des "Dow Cup" erheblich, nicht zuletzt weil Baufehler vermieden werden. Die Konfiguration bot sich auch für Höhen- und Seitenleitwerk an - der unerlässliche Ruderausschlag nach links wird erreicht durch eine schräge Mittelrippe, die bereits auf dem Bauplan festgelegt ist. - Auf gewölbte Profile wurde verzichtet, um es allen möglichst einfach zu machen. Und die Gröβe des Modells ist abgestimmt auf die Gummibreite von 1/16 Zoll, in der FAI TAN Super Sport geliefert wird. So heiβt das Material aus den USA, das die Gummimotormodelle der Welt antreibt.
Als Propellerholm fungiert eine 5x5 mm Balsaleiste. Mit einer genau diagonal gesetzten Propellerachse ergibt sich eine Steigung des (in der Klasse TH 30 vorgeschriebenen) Paddelblatt-Props von 45° - viel zu viel! Die permanent abgerissene Strömung der Blätter reduzierte die erreichbare Flugzeit auf 1:45 min. Kaum war die Steigung auf 36° zurückgenommen, eilte das zuvor lahme Fliegerchen munter an die Turnhallendecke, kratzte mit den Winglets unter ihr herum und landete nach 2:45 min. Das ist die Flugzeit, mit der man in normalen Sporthallen rechnen kann. Wer aber z.B. im hohen Lichthof eines Kontorhauses fliegen darf, kann auf drei Minuten hoffen.

Wichtig für solche Leistung ist die richtige Nutzung des Gummimotors. Er muss beim Aufdrehen der bis zu 1800 Windungen zunächst ausgezogen und schlieβlich - bis zum Zerreiβen gedreht - von der Aufzieh-Vorrichtung ins Modell gesetzt werden. Trotz aller Stabilisierung möchte - kaum frei gegeben - ein hohes Drehmoment (dreht den Propeller nach rechts, das Modell nach links) den "Dow Cup" in eine tödliche Steilkurve zwingen. Wäre da nicht ein längerer Innenflügel und ein hochschmaler Rumpfstab! Der Rumpf verdreht sich ein wenig, und mit ihm sehr deutlich der Flügel auf seinen hohen Pfosten. Und wie ein kräftiges Querruder verhindert der aufgedrehte Innenflügel den Absturz.
Alles Nötige für den Bau, das Fliegen und sogar die Organisation eines Wettbewerbes finden Sie in der Dow Cup Bauanleitung (pdf). Grundlage ist der Dow Cup Bauplan im A3-Format, ebenfalls frei zum Download. Für den Ausdruck dieser .pdf-Datei das Programm Adobe Acrobat Reader nutzen; es gewährleistet, dass die Maβe stimmen.
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